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„Resiliente nachhaltige Wirtschaft – Auswirkungen, neue Chancen und Potentiale“
„Resiliente nachhaltige Wirtschaft – Auswirkungen, neue Chancen und Potentiale“

„Resiliente nachhaltige Wirtschaft – Auswirkungen, neue Chancen und Potentiale“

Resilienz ist ein neuer Top-Begriff, der sich unter dem Eindruck der gegenwärtigen Corona Krise zur Nachhaltigkeit dazugesellt. Während Nachhaltigkeit bislang meist auf externe ökologische und soziale Effekte fokussierte, bringt Resilienz den Fokus auf den unternehmensinternen Aspekt von Nachhaltigkeit: Wie können Unternehmen in einer komplexen Umwelt widerstandsfähig werden?

Welche Auswirkungen hat es, wenn ökologische und gesellschaftliche Risiken, sowie langfristige ökonomische Resilienz (nicht) im unternehmerischen Handeln berücksichtigt werden?

Welche neuen Chancen und Potentiale ergeben sich aus der Beschäftigung mit Resilienz?

Die Innovationsprojekte „QuartaVista“ und „GeZu 4.0“ haben mit der ersten gemeinsamen Veranstaltung einen Dialog mit Vertretern aus unterschiedlichsten Bereichen begonnen. Unter den Teilnehmer*innen waren u.a. Geschäftsführungen aus KMU, Vertreter aus gesellschaftlich /bürgerschaftlichen und kirchlichen Organisationen, Verbandsvertreter und Bundestagsabgeordnete.

Nach einem Einstieg in das Thema ging es in einem ersten Schritt darum, was versteht der einzelne aus seiner Sicht unter Resilienz? Hier wurde schnell klar, die Einordung ist sehr different und das es wichtig ist dazu eine gemeinsame Sprache zu finden.

Eingeführt in das Thema wurde von der Regionalwert AG, Partnerin im QuartaVista Projekt, anhand einer Gegenüberstellung zwischen den bekannten (finanziellen) Wertefaktoren: Umsatz, Rentabilität und Gewinn und den sozial-ökologische Leistungsfaktoren: Soziales & Fachwissen, Ökologie und Regionale Resilienz. Ein Gleichgewicht zwischen beiden Bereichen bedeutet einen erhöhte Widerstandsfähigkeit und den Weg hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und gesellschaftlichem Handeln.

Unter der Überschriften der zweite Säule, den sozial-ökologischen Leistungsfaktoren sind zu verstehen:

Soziales & Fachwissen: Wissensstabilität, Gesellschaftliches Engagement

Ökologie: Klimabilanz /Bodenfruchtbarkeit, Biodiversität, Tierwohl

Regionale Resilienz: Wirtschaftliche Souveränität, Regionale Wirtschaftskreisläufe und straffe Feedbackschleifen.

Was kann aber nun Unternehmen bereits vor einer Krise resilient werden lassen? Hierzu wurden vier sich überlappende Merkmale identifiziert.

Kurze Wege: bedeutet nahe am Markt, seinen Kunden, Lieferanten zu sein und kann die Reaktionsfähigkeit in unterschiedlichen Ebenen beschleunigen bzw. vor Ausfällen schützen.

Redundanz: zumindest für die wichtigsten Bereiche des Unternehmens gibt es ein Backup oder eine Alternative.

Modularität: das Geschäftsmodell besteht aus nicht nur einem Bereich und kann gegebenenfalls durch ein anderen ersetzt oder erweitert werden, das Unternehmen ist weniger verwundbar.

Diversität: Produkte oder Dienstleitungen haben verschiedene Kunden und Lieferantenströme, die Abhängigkeiten werden vermindert.

Interessant in der Diskussionsrunde, die unterschiedlichen Teilnehmer haben in den meisten der Punkte ähnliche Sichtweisen, welche den anderen nicht bekannt sind. Einigkeit herrschte darin, der Wandel zu einem sozial-ökologischen, rentablen und nachhaltigen Unternehmen kann nur über einen Strategieänderung in der Organisationsentwicklung gehen. Die Stärkung der Selbstverantwortung bei den Beschäftigten wird auch in die Entwicklung einer nachhaltigen Gesellschaft einzahlen. Politik ist gefordert sich u.a. das Wettbewerbs- und Kooperationsrecht anzusehen, die positiven Wirkungen zu erkennen und entsprechend, im Sinne der regionalen Resilienz, zu fördern. Wir alle sind gefordert uns über die Kreuzbeziehung: Resilienz, Effektivität und Effizienz Gedanken zu machen, zu welchem Verzicht wären wir bereit? Und ist es ein Verzicht oder Gewinn?

Fazit nach 1,5 Stunden regem Austausches, wir wollen am Thema dranbleiben, eine Verknüpfung zwischen Gesellschaft und Unternehmen zu initiieren, Sektoren übergreifend Denken und Handeln, um so ein politisches Miteinander zu erreichen. Die Offensive Mittelstand führt hier gerne unterschiedliche Akteure zusammen und die gewonnenen Erfahrungen aus dem Projekt „GeZu 4.0“ bei der Organisation und Moderation von Lern- und Experimentierräumen wird gerne eingebracht.

Die Zeit zu handeln wäre jetzt!

Nach der Sommerpause wollen wir die Diskussion mit unterschiedlichen Zielgruppen fortsetzen.

Alle die sich schon heute mehr über die andere Art der Bilanzierung erfahren möchten sind herzlich zur Online Veranstaltungen am 17. oder 22. September 2020 eingeladen

„Bilanzen der Zukunft“  

Das Programm und die Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

Weitere Informationen/Kontakt -> Angelika Stockinger

Ein Projekt der FAW gGmbH - Akademie Lübeck